Es gibt natürlich Fälle, bei denen Kinder sonderpädagogischen Förderbedarf benötigen und dann sollte auch sonderpädagogischer Förderbedarf beantragt werden.
Demgegenüber gibt es indes eine stark wachsende Anzahl von Fällen, bei denen Kinder eigentlich gar keinen sonderpädagogischen Förderbedarf benötigen, Schulen aber versuchen, hierüber an zusätzliche Ressourcen zu gelangen. Dies hängt eng mit der Einführung der Inklusion zusammen, denn seither können auch normale Schulen auf Sonderpädagogen zugreifen und stellen sich dann neuerdings auf den Standpunkt, für Schüler, die nicht 100% nach "Schema F" laufen, nicht mehr zuständig zu sein. Diese sollen einen Sonderpädagogen benötigen, den es entweder an ihrer eigenen Schule bereits gibt (und dessen Stunden dann natürlich aufgestockt würden), oder den es an einer anderen normalen Schule gibt...
Im Ergebnis hört man dann rasch die Krokodilstränen, dass es doch "das beste für das Kind" ist und es "ja nicht in die Sonderschule" muss. Mitunter wird auch vollkommen verschwiegen, worum es eigentlich geht und den Familien wird einfach gesagt, sie sollten mal hier wegen "Unterstützungsmaßnahmen" o.ä. unterschreiben...
Insgesamt ist bundesweit seit Einführung der Inklusion ein starker Anstieg bei Feststellungen sonderpädagogischen Förderbedarfs zu verzeichnen, d.h. immer mehr Kinder werden pathologisiert. Beispielhaft sei hierzu auf eine Steigerungsquote in Baden-Württemberg von 11% (!) gegenüber der Vor-Inklusionszeit verwiesen, was einen erheblichen Missbrauch seitens der Schulen indiziert. Unter den Link
anwalt.de
finden Sie eine Veröffentlichung hierzu von mir, die diesen Missbrauch transparent macht!
Es geht hier also um die Schüler, die eigentlich keinen sonderpädagogischen Förderbedarf benötigen, aber in dieses Raster geraten!